Die "DenkSchule für das
Solarzeitalter" ist ein gemeinnütziger Verein, der von 18
Gründungsmitgliedern gegründet worden ist. Die DenkSchule ist als
offizielles UN - Projekt "Bildung für nachhaltige Entwicklung" in
Erfurt ausgezeichnet worden.
Die Gründungsmitglieder haben die
unterschiedlichsten Biographien und Berufe. Soziologen, Techniker,
Ingenieure, Rentner und Rentnerinnen, Erzieher, Landwirte, Postzusteller,
Studenten, Gewerkschaftssekretäre, Selbstständige und
Wirtschaftswissenschaftler. Sie alle eint die Erkenntnis, dass die
derzeitige Wirtschafts- und Lebensweise lokal und global zukunftslos ist.
Sie ist zukunftslos, weil sie die Naturgesetze und die Zeitabläufe
missachtet.
Die überparteiliche DenkSchule für das
Solarzeitalter widerspricht den theoretischen Kreislaufmodellen der
herrschenden Ökonomie, da diese auf versiegenden Kohlestoffquellen und
endlichen Rohstofflagern basiert. Sie widerspricht der Profitlogik, da
sich Profit und Vernunft als Lenkungsprinzipien einer zukunftsfähigen
Wirtschaft gegenseitig ausschließen. Da die Gefahr des Klimawandels
generell zeitlich näher liegt als die einer unumkehrbaren Plünderung der
Rohstoffe, hat für uns der Klimaschutz im Sinne der Gefahrenabwehr
absolute Priorität.
Daher wirkt die DenkSchule für das
Solarzeitalter in Wahrnehmung ethischer Verantwortung dafür, die
natürlichen Lebensgrundlagen für Menschen und Mitwelt zu erhalten bzw.
wiederherzustellen. Unsere größte Herausforderung im 21. Jahrhundert ist
es, die einstweilen noch abstrakte Idee einer nachhaltigen Entwicklung
zur Realität für alle Menschen dieser Erde zu machen. Wir wollen den
nachfolgenden Generationen die Erde verbessert hinterlassen.
Somit streben wir das solare, dezentrale
Energie- und Rohstoffzeitalter an, in dem die stoffliche Basis der
Wirtschaft schnellstmöglich auf erneuerbare Energien und nachwachsende
Rohstoffe umgestellt werden muss. Wir verstehen Arbeit als einen
Stoffwechsel mit der Natur. Dieser Stoffwechsel mit der Natur muss in Zukunft
so geregelt werden, dass auch zukünftige Generationen ihr Leben als
lokale und globale Gemeinschaft solidarisch und eigenverantwortlich
gestalten können.
Die Gründungsmitglieder verstehen sich als
die treibende Kraft von unten für all diejenigen Mitmenschen, die endlich
handeln wollen und nicht mehr auf ihre Regierungen und Organisationen
warten wollen. Nach dem Motto "Taten statt Warten!" zeigen wir
konkrete, dezentrale, alternative Möglichkeiten für das beginnende
Solarzeitalter auf, die eine andere, eine bessere und friedlichere Welt,
gerade auch für kommende Generationen, möglich machen!
Unsere Zielgruppen und Handlungsfelder
Wir wollen insbesondere auf zwei Gebieten
handeln: Wir wollen die realistischen Möglichkeiten des nachhaltigen
Wirtschaftens erstens in Betrieben und Verwaltungen und zweitens in den
Kommunen vorstellen, erklären und anhand konkreter Möglichkeiten deren
Realisierung vorantreiben.
Betriebe und Verwaltungen
Kernaufgabe in Betrieben und Verwaltungen
ist dabei die Beteiligung der betrieblichen Interessenvertretungen und
die aktive Einbeziehung der Beschäftigten in Form von
Qualifizierungsmaßnahmen zum Thema "Nachhaltigkeit lernen! Vom
betrieblichen Umweltschutz zum Nachhaltigkeitsmanagement."
Hierbei geht es um die systematische Eröffnung
alternativer Entwicklungspfade für Betriebe und Verwaltungen zukünftiger
Praxis mit dem Ziel, Kompetenzen für die Mitgestaltung des Wandels zu
erwerben. Das Projekt wird bei der Bewusstseinsbildung zur nachhaltigen
Entwicklung tätig und setzt sich zum Ziel, konkrete, messbare Maßnahmen
in Betrieben und Verwaltungen zu erreichen.
Das Ziel soll durch nachhaltige Umwelt- und
Wirtschaftsbildung in Vorträgen und Seminaren erreicht werden. Hierzu
sind Vortrags- und Seminarunterlagen zu entwickeln und zu drucken.
Angedacht ist auch ein Fachbuch, welches begleitend angeboten werden
soll. Ein Filmarchiv ist anzulegen.
Das Projekt spricht Betriebs- und
Personalräte, Mitglieder in Wirtschaftsauschüssen, Aufsichtsräte sowie
die Beschäftigten in Betrieben und Verwaltungen an. Es soll ein Netzwerk
aus Teamern und Akteuren vor Ort aufgebaut werden. Das Projekt wird
bundesweit tätig. Eine Zusammenarbeit mit der "Memorandum -
Gruppe" wird angestrebt.
Für dieses Vorhaben in Betrieben und
Verwaltungen sind bereits Gespräche mit ver.di und der IG - Metall
geführt worden. Die ver.di Bildungsstätte in Mosbach hat bereits eine
Kooperation zugesagt. Mit dem IG - Metall Hauptvorstand werden Gespräch
geführt.
Auf den Dächern der ver.di Bildungsstätte in
Mosbach soll eine genossenschaftliche Photovoltaik - Anlage mit einer
Dauerausstellung errichtet werden. Weitere sollen folgen.
Kommunen
Kommunen können sich selbst mit erneuerbaren
Energien versorgen. Das zeigen bereits einige erfolgreiche Beispiele die
auch der Deutsche Städte- und Gemeindebund benennt.
Die DenkSchule für das Solarzeitalter hat
bereits eine Projektskizze vorgelegt, in der der Kommune angeboten wird,
eine Potentialstudie über alle erneuerbaren Energien für das Stadtgebiet
anzufertigen. Der Bürgermeister hat zugesagt, dass dieses Projekt in der
nächsten Gemeinderatssitzung besprochen und verabschiedet werden soll.
Ziel dieser Studie soll die anschließende
Realisierung der autonomen Energieversorgung der Stadt mit erneuerbaren
Energien sein. Tettnang soll bis 2030 zu 100 % mit erneuerbaren Energien
versorgt werden. Hierbei kommt der lokalen Landwirtschaft eine besondere
Rolle zu.
Diese Vorgehensweise kann auf andere
Kommunen übertragen werden. Auf diesem Gebiet kooperiert die DenkSchule
mit verschiedenen Solargruppen, so z. B. mit RegioSolar und dem
Europäischen Zentrum für erneuerbare Energien in Güssing / Österreich.
Mit diesen beiden Zielgruppen, den Kommunen
und den Betrieben und Verwaltungen, soll die dezentrale wirtschaftliche
Nachhaltigkeit, insbesondere auf dem Energiesektor, initiiert und
schnellstmöglich durchgeführt werden.
Wissenschaftlicher Beirat
Zur Unterstützung ihrer Tätigkeiten hat die DenkSchule einen
wissenschaftlichen Beirat eingerichtet. Prof. Dr. Rudolf Hickel und Prof.
Dr. Wolfgang Seiler und Dr. Werner Zittel haben bereits zugesagt.
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